Meine letzte Idee – Histaminunverträglichkeit?

Mir gingen die Ideen aus und im Internet fand ich auch nichts weiter. Doch dann per Zufall entdeckte ich eine Seite, die ausführlich über Histamin und die möglichen Auswirkungen auf den Körper berichtete (http://www.histaminintoleranz.ch/de/einleitung.html).
Zunächst dauerte es eine Weile, bis ich verstand, was das überhaupt war. Histamin ist ein natürlich vorkommender Stoff, der in allen Lebensmitteln vorhanden ist. Je nach Lebensmittel ist die Konzentration höher oder niedriger und es entsteht im Alterungsprozess des Lebensmittels. Das Histamin wird im Magen/Darm Trakt durch Enzyme (Diaminoxidase) abgebaut. Gleichzeitig produziert der Körper selber auch Histamin, um Entzündungsprozesse damit zu steuern (wenn Sie das weiter interessiert, u.a. bei WIKIPEDIA kann man dazu mehr erfahren).

 

"Bei der Histaminintoleranz ist das Immunsystem nicht ursächlich am Krankheitsgeschehen beteiligt. Anders als bei Allergien lassen sich keine allergenen Antikörper (IgE-Antikörper) nachweisen. Da Histamin jedoch bei allergischen Reaktionen in großen Mengen ausgeschüttet wird, können sich die Symptome einer Allergie und einer Histaminintoleranz stark ähneln. Die Histaminintoleranz wird deshalb auch als "Pseudoallergie" bezeichnet.
Bei Patienten, die sowohl an Allergien als auch an einer Histaminintoleranz leiden, sind die Symptome schwerer unter Kontrolle zu bringen: Im Rahmen der Allergie(n) wird zu viel Histamin produziert, das der Körper aufgrund der beeinträchtigten Diaminoxidase-Produktion nicht ausreichend abbauen kann."

 

"Bei Menschen mit Histamin-Intoleranz ist der Abbau von Histamin im Darm gestört. Die dahinterliegenden Ursachen sind noch nicht genau geklärt. Man vermutet, dass Betroffene entweder zu wenig Diaminoxidase produzieren oder die Diaminoxidase in einer inaktiven Form vorliegt. Jedenfalls reichen bei einer Histamin-Intoleranz schon kleinere Mengen an Histamin in der Nahrung als bei Gesunden, um Symptome hervorzurufen."

 

"Die Histaminintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, von der in Österreich und Deutschland mindestens 1–2% der Bevölkerung betroffen sind – 80% davon sind Frauen."

 

"Einige Studien zeigen, dass sich eine Neurodermitis verschlechtert, wenn man Histamin zu sich nimmt. Zudem kann bei bis zu einem Drittel aller Patienten mit Neurodermitis eine Histamin-Intoleranz nachgewiesen werden. Eine histaminfreie Diät könnte daher helfen, die Symptome einer Neurodermitis zu reduzieren."

(https://www.netdoktor.at/krankheit/histaminintoleranz-8108)

 

Ich kann mir gut vorstellen, das noch deutlich mehr Neorodermitiker an einer Histamin-Intoleranz leiden, da es schwierig ist, diese überhaupt festzustellen (gerade bei einer leichten Intoleranz) und die Symptome immer auch andere Ursachen haben können. Auch scheint mir dieses Thema noch nicht so recht von den Ärzten beachtet zu werden.

Produziert der Körper nun nicht genug der Enzyme, um das durch Lebensmittel eingebrachte Histamin abzubauen, kann es zur Histaminintoleranz bzw. –unverträglichkeit kommen, welche zu allergieähnlichen Symptomen führt. Die folgenden Symptome ließen mich dann entsprechend aufhorchen:


-    depressive Verstimmungen
-    verengte Nase
-    Hautrötung, Ekzem, Juckreiz
-    Blähungen (Flatulenz), Übelkeit/Erbrechen, Bauchschmerzen, Magenstechen
-    Erschöpfungszustände, Müdigkeit, Schlafstörungen
-    Herzrasen, niederer Blutdruck

 

Histamin-Tabelle

All diese Symptome hatte ich, mal mehr, mal weniger, manche kurz, manche dauerhaft. Insbesondere plötzliche Übelkeit und anschließendes Herzrasen zusammen mit einer unglaublichen Erschöpfung und dem Wunsch zu schlafen, kannte ich zu gut und machten mich stutzig. Da kam mir plötzlich ein Verdacht. Ich suchte mir aus mehreren Quellen eine Liste der Lebensmittel zusammen, die Histamin enthielten, oder den Abbau behindern. Und die unverträglichsten Lebensmittel stimmten zum größten Teil nicht mit den von mir zu meidenden Lebensmitteln aus meinem Allergietest überein. Noch schlimmer, gerade die Lebensmittel, die ich nach der Histamin Tabelle meiden sollte, habe ich in der Annahme, dass sie mir gut tun, verstärkt gegessen oder getrunken, wie Bananen, grünen Tee oder Fisch, alkoholfreies Bier, Brennnesseltee, Nüsse, Orangen, Kakao usw.
Da ich echt am Verzweifeln war,  habe ich daraufhin sofort mit einer entsprechenden Diät begonnen.
Und nun bestätigte sich auch mein Verdacht nach dem Allergietest. Tatsächlich setzte eine Verbesserung ein, langsam aber anhaltend nach 3 Jahren. Nach 2 Monaten hatte sich mein Zustand soweit verbessert, dass ich die stärkste Cortisoncreme nicht mehr brauchte. Beim Arzt sitzend verkündete ich stolz, dass ich das Problem meiner Neurodermitis gefunden hatte und es mir deutlich besser ging. Als sich die Ärztin dann meine Haut ansah, bekam sie ganz große Augen und beglückwünschte mich.
ABER: es war nur besser geworden. Ich war noch lange nicht am Ende meiner Versuche, ich wusste jetzt nur, was der Hauptauslöser war. Mir missfielen jedoch noch immer die zu kaufenden Basiscremes.


Wie lange hatte ich wohl diese Histaminunverträglichkeit schon?

Soweit ich verstanden habe, entwickelt sich solch eine Unverträglichkeit und ist nicht angeboren. Diese Unverträglichkeit kann sich auch wieder ändern, zum Besseren oder zum Schlechteren. Ich erinnere mich plötzlich an Ereignisse, wo es mir spontan ziemlich übel mit den oben genannten Symptomen ging.
In früheren Tagen trank ich gerne mal ein Bier. Sehr oft aber bekamen mir nur ein oder zwei Bier, danach bekam ich die mir bekannten Probleme. Auch hatte ich immer zur Weihnachtszeit verstärkt Probleme und ich hatte schon immer den Verdacht, dass das mit den Orangen und der Schokolade zu tun haben müsste. Auf Amrum aß ich einmal eine Krabbensuppe und trank dazu ein dunkles Bier. Ich wäre fast vom Stuhl gefallen. Nach 2h war das aber wieder vorbei, mir ging es wieder gut. Jetzt verstehe ich, wie das passieren konnte, wenn ich mir die Tabelle mit den Histamin-reichen Lebensmitteln ansehe. Die damit verbundenen Hautprobleme hatte ich schon zu Schulzeiten immer mal wieder. Diese wurden über die Sommerzeit aber immer wieder besser, wahrscheinlich lag das auch mit an den veränderten Essgewohnheiten.


Zusammenhang zwischen Darmflora und Histamin - Spezielle Probiotika bei Histaminunverträglichkeit ?

Ich hatte nun begriffen, dass tatsächlich ein Zusammenhang zwischen meinem Verdauungssystem und der Haut besteht. Die Beseitigung des Bakterienungleichgewichtes mit den Probiotika hatte jedoch keine so eindeutigen Verbesserungen zur Folge, wie ich hoffte.

Durch Zufall entdeckte ich dann jedoch ein Probiotikum, welches Milchsäurebakterien enthält, die einen Histamin senkenden Effekt im Darm haben. Dabei lernte ich auch, dass es Bakterien im Darm gibt, die wiederum Histamin produzieren, wovon ich laut meinem Stuhltest tatsächlich zu viele hatte.

 

Damit waren mir die Zusammenhänge klar und mein Hauptauslöser war gefunden. Eine Therapie zur Verringerung von Rötungen und Schüben würde damit möglich. Halte ich die Diät ein, nehme ich täglich die Probiotika und creme mich mit meiner eigenen Basiscreme ein, dann reduzieren sich die Schübe tatsächlich auf nahe NULL (proaktiv creme ich zusätzlich noch mit einer ganz leichten Cortisoncreme alle zwei Tage, diese werde ich ggf. in diesem Sommer aber komplett absetzen).